Während meiner Recherchearbeiten für meine aktuelle Forschungsarbeit stoße ich immer wieder auf aktuelle Probleme, die in der Öffentlichkeit jedoch eher als Klischees auftauchen:
Computer machen süchtig.
Computer machen gewalttätig.
Das ist griffig, man kann den "Schuldigen" benennen und man kann Abhilfe versprechen.
Nur: Die Probleme machen nicht die Geräte, sondern die Nutzer. Genauer gesagt, das Leben der Nutzer.
Immer wieder weisen Psychologen darauf hin, dass
Kinder aus sicheren Beziehungsgeflechten nicht abhängig werden und auch nicht gewalttätig.
Viel mehr sind psychische Probleme komplexer Struktur. Sie lassen sich nicht einfach determinieren, sind also von vielen Faktoren abhängig. Ein Computer lässt sich neben den Beziehungen zu anderen Menschen in der Familie oder im Freundeskreis zwar als auf die Persönlichkeit einwirkender Faktor ausmachen, wird jedoch bei einer genügend starken Bindung zu den genannten Personengruppen niemals eine besondere Auswirkung auf Heranwachsende haben (siehe dazu:
Blogeintrag von "neulich").
Wenn das stimmt, dann müsste man natürlich sagen: "Eltern! Kümmert euch um eure Kinder!"
ml